Vietnam
In Bangkok traf ich meinen Vater, der aus der Schweiz angereist war. Zusammen flogen wir von dort weiter nach Hanoi. Dort begann unsere einmonatige Reise durch Vietnam.
Hanoi und Ha Long Bay
22.-26.01.2024
Die ersten paar Tage verbrachten wir in der Hauptstadt von Vietnam, Hanoi. Eine lebendige Stadt mit viel Verkehr und Menschen. Wir fanden im ganzen Chaos aber irgendwie den Charme und wir liebten es, die Strassen entlang zu gehen, zu shoppen und in Cafés dem Treiben draussen zuzuschauen. Das Wetter war ziemlich kalt (ein paar Grad über 0°C) und wir mussten noch einige zusätzliche Kleider kaufen, damit wir genug warm hatten.
Die Highlights in Hanoi für uns: Ein Töpferkurs und ein Besuch im Puppentheater.
Ha Long Bay
Mit einem Touristenbus ging es Richtung Ha Long Bay, wo wir die Nacht auf einem Boot verbrachten und verschiedene Orte in der Bucht von Ha Long besuchten. Ein unvergessliches Erlebnis in einer wunderschönen Landschaft.
Sapa
27.-28.01.2024
Zurück in Hanoi ging es direkt mit dem Nachtbus weiter nach Sapa. Sapa liegt in den Bergen und als wir ankamen, wurden wir von Nebel und Kälte begrüsst. Um 5 Uhr morgens sassen wir in einem Restaurant, oder besser gesagt draussen (die Front des Restaurants war offen) und es war eisig kalt. Unserer Laune ging es Minute um Minute schlechter und nach ca. 2 Stunden frieren und einer Pho Suppe später, konnten wir endlich zu unserem Reisebüro. Viel wärmer war es dort dann leider nicht, aber es gab wenigstens ein kleines Feuer, um sich die Hände zu wärmen.
Ursprünglich hatten wir eine Motorrad-Tour gebucht. Das Wetter war jedoch so schlecht, dass wir die Tour in einem Taxi (also Auto) machen konnten. Wir waren überglücklich darüber.
Die zwei Tage verbrachten wir vor allem im Nebel. Das Wetter spielte nicht mit. Trotzdem konnten wir einen guten Einblick in die Kultur von Sapa gewinnen, bei Einheimischen übernachten, mit ihnen essen, ihr Handwerk kennenlernen und auch die Natur geniessen.
Unser Guide erzählte uns sehr viel und wir fanden die Tour super.
Falls du Interesse hast, eine ähnliche Tour zu machen, denn Sapa ist vor allem für Trekkings durch Reisfelder im Sommer bekannt, können wir das Reisebüro Trekking Tour Sapa empfehlen.
Ha Giang Loop
29.-31.01.2024
Nach Sapa ging es direkt weiter nach Ha Giang. Mit einem Nachtbus erreichten wir die Stadt mitten in der Nacht und strandeten vorerst irgendwo auf einer Strasse. Nach kurzer Orientierungsphase und Kontaktaufnahme mit unserem Hostel fanden wir dann den Weg zu Fuss zu unserer Unterkunft. Wir hatten für die nächsten Tage eine Motorradtour gebucht und konnten, bevor die gebuchte Tour am Morgen startete, noch einige Stunden schlafen.
Da wir in der Nebensaison eine 3-tägige Ha Giang Loop Tour gebucht hatten, waren wir die einzigen auf der Tour. Wir hatten also eine private Tour mit Tourguide und zusätzlichem Fahrer für die nächsten Tage.
Wir fuhren nicht selbst Motorrad. Da ich in einigen Berichten gelesen hatte, dass es nur für geübte Fahrer sei und die Strassen teilweise in schlechtem Zustand seien, überliessen wir das Fahren den Einheimischen. Wir genossen die Strecken als Mitfahrer und konnten uns auf die Umgebung konzentrieren. Anfangs war es wieder sehr neblig und wir konnten uns die schönen Aussichtspunkte auf der Strecke nur vorstellen. Danach verbesserte sich aber das Wetter. Es wurde wärmer und die Wolken verschwanden langsam. Die Fahrten in den Bergen und durch die vietnamesischen Dörfer waren einmalig. Beide Abende verbrachten wir wieder bei Familien zuhause. Die erste Nacht gefiel uns besonders. Es war einfach, aber authentisch.
Die Route beinhaltete folgende Punkte: Ha Giang – Quan Ba – Yen Minh – Dong Van – Ma Pi Leng – Nho Que – Meo Vac – Du Gia – Ha Giang
Auch hier können wir das Reisebüro wärmstens empfehlen: Real Ha Giang. Die Reisebüros von Sapa und Ha Giang arbeiten auch zusammen. Ich konnte beide Touren über Trekking Tour Sapa buchen.
Ninh Binh
01.-03.02.2024
Nach einer sehr erlebnisreichen ersten Woche in Vietnam ging es nach der Ha Giang Tour weiter nach Ninh Binh. Wieder einmal mit einem Nachtbus.
Wir verbrachten einige gemütliche Tage in Ninh Binh. Wir waren mit dem Fahrrad unterwegs und besuchten so die nahegelegenen Sehenswürdigkeiten. Wir machten eine Trang An Bootstour durch eine spektakuläre Landschaft mit Karstgipfeln aus Kalkstein und konnten Tempel und Pagoden besichtigen. Eine beeindruckende Landschaft, die schon vor über 30’000 Jahren besiedelt wurde. Ausserdem besuchten wir den Hao Lu Tempel und die Bai Dinh Pagoda. Letztere ist ein buddhistischer Tempel mit über 500 Statuen und imposanten goldenen Buddhas. Ein riesengrosser Komplex, bei dem man definitiv mehrere Stunden Zeit einplanen sollte.
Ninh Binh hat uns auf jeden Fall gefallen und wir können den Ort, unweit von Hanoi, nur empfehlen.
Phong Nha
04.-06.02.2024
Uns erwartete ein weiterer Nachtbus! In Phong Nha angekommen, schliefen wir zuerst einmal und liessen den Tag langsam angehen. Phong Nha ist vor allem für Höhlentouren bei Abenteuerlustigen bekannt. Auch die grösste Höhle der Welt “Son Doong” befindet sich im Phong Nha Nationalpark.
Wir wollten jedoch keine anstrengende Tour machen und so entschieden wir uns an einem Tag für eine gemütliche Bootstour in die Höhle “Phong Nha Cave”. Diese war für uns schon sehr imposant und wir waren mit dieser “Höhlen-/Grottenerfahrung” sehr zufrieden.
Am anderen Tag machten wir einen Ausflug mit einem Einheimischen zu einem “Duck Stop” und fuhren mit den Fahrrädern durch Dörfer und Reisfelder. Diesen lustigen und einmaligen Ausflug werden wir noch lange in Erinnerung behalten.
Hue
06.-08.02.2024
Weiter ging es nach Hue für einen kurzen Zwischenstopp. Hue ist eine Stadt reich an Geschichte. Die Hauptstadt der Nguyen Dynastie befand sich hier und es gibt viele interessante buddhistische Tempel und Pagoden in der Umgebung.
Für uns gab es einen Touristentag. Wir setzten uns morgens in einen Bus und wurden bis abends von Ort zu Ort gebracht, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erkunden zu können. Es war anstrengend und schlussendlich für uns, “eher wenig Geschichtsinteressierte“, zu viele Informationen. Für jemanden, der sich aber dafür interessiert und vielleicht auch mehr Zeit hat, ist Hue sicherlich empfehlenswert.
Hoi An
08.-12.02.2024
Endlich kamen wir nach Hoi An. Wir hatten sehnsüchtig auf diese Stadt gewartet und waren glücklich, endlich dort anzukommen. Hoi An ist ein bekanntes Städtchen in Vietnam und zieht vor allem Touristen wegen der charmanten Altstadt mit den kleinen, farbigen Lampion geschmückten Strassen und Häuschen direkt am Fluss an. Das Städtchen, an der Seidenstrasse, war im 16. Jahrhundert der grösste Hafen Südostasiens.
Während unseres Besuchs wurde das Tet Trung Thu Fest gefeiert. Dieses findet am ersten Tag des Mondkalenders statt und ist das wichtigste Fest in Vietnam. Die Strassen waren voll Menschen und jeden Abend erleuchteten die Strassen in einer Farbenpracht, aus den Bars dröhnte laute Musik und auf dem Markt gab es verschiedenstes Essen zum Probieren. Wir haben dieses geordnete Chaos genossen und nebst Café- und Restaurant-Besuchen, einige Ausflüge unternommen. Einmal ging es aufs Land zum Laternen basteln, Korbboot fahren und einem Kochkurs. Einmal mit Fahrrädern ans Meer und ein anderes Mal besuchten wir die eindrucksvolle Memories Show im Hoi An Memories Land.
Unsere Tage in Hoi An haben wir genossen und wir würden jedem einen Besuch empfehlen. Das Städtchen ist klein, deshalb kann man gut auch weniger Zeit dort verbringen.
Nha Trang
12.-15.02.2024
Mit einem weiteren Bus ging es nach Nha Trang. Eine moderne Stadt direkt am Meer. Wir freuten uns auf den Strand und das Meer. Doch zum Baden war es uns dann doch zu kalt. Trotzdem genossen wir die ein wenig andere Atmosphäre.
Wir waren nun im Süden Vietnams angelangt und konnten den Unterschied zum Norden deutlich spüren. Es war nicht nur wärmer, sondern wir hatten auch das Gefühl, dass die Kultur, die wir im Norden erlebt hatten, hier nicht so existiert. Nha Trang ist sicherlich nicht das beste Beispiel dafür. Aber auch später in Ho-Chi-Minh konnten wir den Unterschied deutlich spüren.
Wir haben die Zeit in Nha Trang mit Drinks am Strand und einem Besuch des Vinpearl Vergnügungsparks (auch Hotelresort) verbracht. Letzterer war unglaublich eindrücklich. Der Weg in den Park führte über das Meer. Mit einer Gondel erreichte man den Park, der auf einer Insel liegt. Dieses Erlebnis war den Besuch auf jeden Fall schon wert.
Ho-Chi-Minh Stadt
15.-19.02.2024
Die letzte Busfahrt führte uns nach Ho-Chi-Minh City. Spät abends erreichten wir unser Hotel, welches sich direkt neben der party-reichsten Strasse der Stadt befand. Trotzdem hatten wir eine ruhige Nacht.
Am nächsten Tag unternahmen wir einen Ausflug durch die Stadt und lernten die wichtigsten Orte kennen. Es war interessant mehr über die Geschichte der Stadt zu erfahren. An einem anderen Tag besuchten wir die Cu-Chi-Tunnel, die während des Vietnamkriegs genutzt wurden. Die tragische Geschichte berührte uns sehr und die damals vorherrschenden Zustände sind für uns heute nur schwer vorstellbar. Während dieses Ausflugs ging es für uns auch noch zum Mekong Delta. Ich wollte das Mekong Delta unbedingt besuchen. Ich wurde jedoch eher enttäuscht. Es war sehr touristisch und für den weiten Weg, den wir auf uns genommen hatten, sahen wir wenig. Ich hatte mir diesen Teil des Ausflugs anders vorgestellt. Auch wenn die meisten Bewertungen auf Online-Plattformen schon davor warnten. Ich denke bei einem Ausflug von mehreren Tagen kann man vielleicht einen besseren Einblick in die Realität des Lebens im Mekong Delta erhalten.
Im Ganzen hat uns auch die Stadt Ho-Chi-Minh nicht überzeugt. Der Charme, den wir im Norden erlebt hatten, fehlte. Deshalb freuten wir uns dann auch wieder auf Zuhause.
Ein Monat in Vietnam, ein Monat mit so vielen Eindrücken. Eindrücke, die wir beide für immer in Erinnerung behalten werden. Vietnam ist eine Reise wert. Es gibt so vieles zu entdecken – landschaftlich, kulturell, für jung und alt. Das Reisen ist einfach und unkompliziert, die Menschen nett und hilfsbereit und das Essen einfach super!