Brasilien
São Paulo
14.-19.04.2023
São Paulo – unser erster Stopp auf unserer Reise durch Brasilien und irgendwie waren wir uns nicht wirklich bewusst, wie gross die grösste Metropole der Südhalbkugel ist. Ein wenig naiv könnte man sagen. Das waren wir wohl auch.
Wir haben die Tage hier sehr genossen und haben ganz viel unternommen. Allein, aber auch mit Kollegen zusammen. Somit haben wir uns nicht verlaufen, konnten uns auf das Wissen der «Locals» verlassen und haben uns in einigen Vierteln sicherer gefühlt. Die verschiedenen Attraktionen erreichten wir meist am einfachsten mit der Metro oder dem Bus. Und wenn wir uns nicht sicher waren, war Uber immer eine kostengünstige Alternative.
Unser Highlight: Am Sonntag wird die Avenida Paulista, die berühmteste Strasse von São Paulo, für den Verkehr gesperrt. Fussgänger, Fahrradfahrer etc. können sich auf der ganzen Avenida bewegen. Es finden verschiedenste Aktivitäten statt, darunter auch Konzerte. Wer dieses Schauspiel von oben sehen möchte, hat vom Aussichtspunkt SESC den besten Blick. Da wird einem auch erst bewusst, wie gross die Stadt ist. Denn ein Ende der Stadt ist auch von dieser Höhe nur schwer erkennbar.
Nebst diesem Highlight haben wir verschiedene Kunstausstellungen und Museen besucht (Museu do Ipiranga, Ausstellungen an der Avenida Paulista City Center und mehr), Streetart bei Beco do Batman angesehen, ein Pick-Nick im Ibirapuera Park gemacht, sind durch die Strassen im japanischen Viertel bei Liberdade gewandert und haben im City Center den Mercado Municipal de São Paulo besucht und feine Spezialitäten von Brasilien gegessen. Ein Plus, bei allen Ausstellungen war der Eintritt für uns gratis.
Wir haben die Stadt als sehr abwechslungsreich wahrgenommen. Kunst, Kultur, gutes Essen wie auch Grünflächen mit dem Park Ibirapuera kommen nicht zu kurz. São Paulo ist ein Melting Pot verschiedenster Kulturen und wir haben eine Stadt kennengelernt, die wir uns vorher ganz anders vorgestellt hatten. Der erste Stopp auf unserer Reise hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Ilhabela
19.-22.04.2023
5 Stunden von São Paulo entfernt, liegt die Insel Ilhabela. Nach einer komfortablen Busfahrt, einer Fähren- und Taxifahrt sind wir in unserem Airbnb auf der Insel angekommen. Ein wunderschönes Haus mit netten Gastgebern und ihren süssen Haustieren wartete auf uns.
Auf der Insel gibt es verschiedene Aktivitäten, die unternommen werden können. Wir haben uns für eine Fahrradfahrt mit gemieteten, ziemlich teuren Fahrrädern, einer kurzen Wanderung zum Aussichtspunkt vom Pico do Baepi (Wanderung auf den Pico nur mit Guide möglich) und Zeit am Strand und im Dörflein Vila, entschieden. Ausflüge an wunderschöne Strände, wie Praia de Jabaquara, Praia de Castelhanos und Praia do Bonete, werden per Boot oder Jeep angeboten. Diese sind zu empfehlen, wenn man mehr von der Insel kennenlernen möchte.
Wichtig zu erwähnen, auch wenn die Natur wunderschön ist, sind die Borrachudos (Mücken). Diese sind vor allem in der Natur, an Stränden, lästig. Am besten kauft man vor Ort die Creme CITROilha (anstatt Mückenspray). Wir hatten zum Glück, mithilfe dieses Insektenschutzmittels, keine Auseinandersetzungen mit den Borrachudos.
Die Insel hat einiges zu bieten und ist auf jeden Fall einen kurzen Besuch, zum Beispiel übers Wochenende, wert.
Ubatuba & Paraty
22.-29.04.2023
Ubatuba
Mit der Fähre und dem Bus ging es weiter nach Ubatuba. Ein Dorf an der Küste von Brasilien. Auch bekannt unter dem Namen «Ubachuva», (Chuva = Regen). Wir hatten zum Glück nur in der ersten Nacht heftige Regenschauer. Danach blieb es trocken.
Nur zwei Gehminuten von unserem Airbnb lag der Strand. Mit Sonnenschirm und farbigen Stühlen machten wir uns am zweiten Tag einen gemütlichen Morgen am Strand. Wir fühlten uns schon fast wie richtige Brasilianer. Wir waren jedoch die einzigen am Strand und fielen deshalb trotzdem bei den Einheimischen auf.
Am nächsten Tag spazierten wir ca. 40 Minuten zu Fuss zum Praia Vermelho. Wunderschön. Wir verbrachten den Tag dort, beobachteten die lokalen Surfer und ihre Surfkünste und schlürften Kokosnusswasser und Açai-Saft.
Auch das kleine Zentrum mit verschiedenen Geschäften und Restaurants lädt zum Verweilen ein. Mit Booten oder auch Auto/Bus können ausserdem die schönsten Strände im Süden und Norden von Ubatuba erreicht werden.
Paraty
Von Ubatuba ging es mit dem Bus weiter nach Paraty. Paraty ist eine kleine Kolonialstadt im Bundesstaat Rio de Janeiro und liegt an der Küste genau zwischen São Paulo und Rio de Janeiro. Die Gassen und unter Denkmalschutz stehenden Kolonialhäuser mit ihren farbigen Fenstern und Haustüren faszinieren. Die kleinen Shops, Cafés und Restaurants laden zum Flanieren ein.
Da einst auf einer Mangrove gebaut, werden die Gassen noch heute im alten Stadtteil bei Vollmond und Flut, geflutet. Architektonisch wurde damals darauf geachtet und deshalb sind die Eingänge zu den Häusern höher als gewohnt.
Wir haben die Zeit in Paraty genossen und es uns gemütlich gemacht. Erstmals stand Wäsche waschen auf dem Programm. Die übrigen Tage haben wir in Cafés verbracht, die verschiedenen Läden besucht, eine Free Walking Tour gemacht, einen Aussichtspunkt ein bisschen oberhalb von Paraty besucht und einen Ausflug zu Wasserfällen und einer Cachaça Destillerie unternommen.
Paraty ist ein Städtchen, das man auf jeden Fall besuchen sollte. Die Zeit scheint dort ein wenig stehen geblieben zu sein. Ausserdem gibt es ein grosses Angebot an Kultur das ganze Jahr über. Die Natur und Strände in der Nähe sind wunderschön und einen Ausflug wert.
Untenstehend findest du weitere Eindrücke aus Ubatuba und Paraty.
Ilha Grande
29.04.-04.05.2023
Mit dem öffentlichen Bus und einem Speed Boat reisten wir ein paar Tage später auf die Ilha Grande. Die Insel ist bekannt für ihre schönen Strände, autofreien Strassen und Hippie-Atmosphäre mit Touristen von nah und fern. Eine kleine tropische Oase, bei der man die Strände am einfachsten mit einem Boot als zu Fuss erreicht.
Unser Airbnb lag etwas oberhalb von Abraão, dem Hauptort der Insel, fast schon direkt im Dschungel. Wunderschön, machte aber das Wäschetrocknen zu einer Herausforderung. Die Kleider blieben alle feucht und wurden erst wieder in Rio de Janeiro trocken.
Wir genossen die ersten Tage mit Kollegen aus Brasilien und besuchten verschiedene Strände (z.B. Lopes Mendes) und Lagunen (Lagoa Verde und Lagoa Azul) mit organisierten Tours. Wunderschöne Orte, aber ziemlich touristisch und überfüllt. An den anderen Tagen gingen wir an den Strand und unternahmen eine lange Wanderung in Flip Flops (richtig brasilianisch 😉) zum Strand von Dois Rios. Ein unglaublich schöner Strand mit wenig Besuchern. Nicht viele wollen wahrscheinlich eine Wanderung von 2.5 Stunden Fussweg (Hinweg) und dann wieder zurück, auf sich nehmen.
Was ist uns sonst noch passiert? Ach ja, wir haben am Strand von Dois Rios einen verwirrten Fisch, unser Carl, vom Selbstmord gerettet und wieder in die weiten der Meere freigelassen und Flora, den Kolibri, aus einem Spinnennetz befreit.
Wer bei einer Rundreise zwischen São Paulo und Rio de Janeiro ein paar Tage zur Verfügung hat, sollte auf jeden Fall einen Abstecher auf die Ilha Grande machen.
Rio de Janeiro
04.-10.05.2023
Mit einem Privattransfer ging es nach einigen Tagen weiter. Rio de Janeiro hiess das nächste Ziel. Wir erhofften uns vieles und wurden nicht enttäuscht.
Wir profitierten von der tollen Lage unseres Hotels direkt an der Copacabana. Jeden Tag konnten wir direkt nach dem Frühstück über die Strasse laufen und an den Strand. Sonnenschirm und Stühle wurden zur Verfügung gestellt. Ab und zu genossen wir ein Kokosnusswasser oder auch einen Caipirnha. Bis jetzt der beste Caipirinha, den wir auf der ganzen Reise hatten.
Wir lebten den Traum von vielen und genossen die Stunden an der Copacabana, amüsierten uns über die Vielfältigkeit der kaufbaren Gegenstände und dem Essen, das von den Verkäufern angeboten wurde. Es wäre möglich, ohne etwas an den Strand zu gehen und am Schluss würde es einem trotzdem an nichts fehlen. So viel gibt es zu kaufen.
An den anderen Tagen, an denen wir nicht an der Copacabana Zeit verbrachten: besuchten wir die Christusstatue auf dem Corcovado, was uns weniger beeindruckte, als erhofft; gingen mit der Gondel auf den Zuckerhut, wo eine wunderschöne Aussicht auf uns wartete; landeten auf einer Tattoo Convention am Hafen von Rio, wo wir einen modernen Stadtteil entdeckten und über einen Markt schlenderten; spazierten zum Ipanema Strand und genossen auch dort einige Stunden Sonnenschein; und besuchten den Stadtteil Lapa, wo Samba Musik aus jeder Bar dröhnte.
Rio de Janeiro wird uns auf jeden Fall in guter Erinnerung bleiben und wir würden sofort wieder für ein paar Tage dorthin zurückkehren.
Salvador
10.-13.05.2023
Von Rio de Janeiro ging es mit dem Flugzeug weiter nach Salvador im Staat Bahia. Wir freuten uns auf den Norden von Brasilien. Leider war der erste Tag ein Regentag und auch der zweite Tag wurde nicht besser. Erst an den zwei letzten Tagen wurde das Wetter besser – unser Eindruck von Salvador verbesserte sich jedoch nur wenig.
Guten Mutes hatten wir uns an den ersten Tagen für zwei Free Walking Tours angemeldet. Wir wollten mehr über die Stadt (auch UNESCO-Weltkulturerbe) und deren Geschichte erfahren. Denn Salvador ist reich an Geschichte. Eine Geschichte, die bis heute Spuren hinterlassen hat. Ein Mix aus Kulturen aus Afrika, Europa aber auch von indigenen Völkern. Eine interessante und tragische Geschichte, die vor allem die Religion, Musik, Kultur und Demographie der Menschen von Salvador prägte. Unser Guide versuchte uns mit bestem Gewissen sein Wissen weiterzugeben, was nur begrenzt funktionierte. Sein Enthusiasmus nahm ab und zu überhand und somit ging der rote Faden in seinen Erklärungen verloren.
Bis 1763 Hauptstadt Brasiliens erhofften wir uns schöne restaurierte Gebäude mit vielen kleinen Märkten, (wie in vielen Reiseführern beschrieben). Leider fanden wir vor allem heruntergekommene Häuser vor und konnten nur erahnen, wie schön die Stadt eigentlich sein könnte. In der Nebensaison ist wahrscheinlich auch weniger los. Denn Märkte gab es wenig und Gebäude wurden renoviert.
Wir fühlten uns in der Stadt sehr unsicher und die Kluft zwischen arm und reich war sichtlich spürbar.
Das Beste an unserem Aufenthalt war das Essen (Moqueca, ein Fischeintopf und ein gutes Stück Fleisch mit Bohnen, Reis, Farofa und mehr) im Stadtteil Farol da Barra und Rio Vermelho.
Salvador – leider ein Ort, den wir in Zukunft nicht wieder besuchen würden.
Recife
14.-16.05.2023
Glücklich Salvador hinter uns zu lassen, machten wir uns auf den Weg nach Recife. Das erste Mal mit dem Nachtbus unterwegs – eine ziemlich gemütliche Erfahrung können wir im Nachhinein sagen.
In Recife angekommen, stand wieder einmal Wäsche waschen zuoberst auf unserer To-Do-Liste. Da die Waschmaschine in unserem Apartment nicht funktionierte, durften wir netterweise die Maschine von unserem Airbnb-Host benutzen. Am Sonntag machten wir ausserdem einen kleinen Ausflug ins Stadtzentrum und besuchten das Museum «Paço do Frevo», welches über den Musik- und Tanzstil Frevo berichtet (bekannt vor allem in Pernambuco), dazu genossen wir auch gleich ein kurzes Frevo-Konzert, schlenderten über den kleinen Markt und schlürften ein Getränk in einem Restaurant.
Am nächsten Tag besuchten wir Olinda. Ein kleines Städtchen ausserhalb von Recife. Farbige Häuser im Barockstil mit vielen kleinen Läden wartete auf uns. Es war Montag und die meisten Läden waren aber leider geschlossen. Wir konnten nur erahnen, wie viel an einem Wochenende oder in der Saison los sein muss. Ein anderer Stadtteil von Recife, Boa Viagem, mit einer langen Strandpromenade geziert und dünnen Hochhäusern besuchten wir an unseren zwei Abenden fürs Essen. Die Restaurants befanden sich jedoch nicht, wie erhofft am Strand, sondern eher versteckt in den Zwischengassen des Quartiers.
Recife schon besser als Salvador – doch, was uns von Recife in Erinnerung bleiben wird: unser Airbnb im 22. Stock mit einem alten Lift mit Loch im Boden, Boa Viagem mit einer wunderschönen Strandpromenade ohne Restaurants und dass beim Wäschetrocknen weisse Kleider nicht über Holz oder farbigen Gegenständen gelegt werden sollten.
Natal
16.-19.05.2023 und 26.-30.05.2023
Nach jedem Tief kommt auch wieder ein Hoch und dieses Hoch war für uns Natal.
Wir waren froh, nach den paar Tagen in Recife weiter in den Norden zu ziehen. Wir freuten uns auf das gebuchte Airbnb mit Meerblick. Wir wurden nicht enttäuscht – die Aussicht war genial. Wir fühlten uns das erste Mal seit Längerem wohl und sicher in der Umgebung von Ponta Negra, Natal.
Wir verbrachten ein paar gemütliche Tage in Natal, in denen wir nebst einem tollen Ausflug nach Rio do Fogo, wo Schnorcheln angesagt war, auch Zeit für alltägliche Dinge nutzten und ins Einkaufszentrum gingen.
Auch wenn wir von anderen eher Negatives über Natal gehört hatten, ist Natal und vor allem Ponta Negra ein Ort, an dem wir uns wohl fühlten und zufriedene Tage verbracht haben.
Pipa
19.-26.05.2023
Pipa, einst ein kleines Fischerdorf. Heute ein Ort, der viele Touristen anzieht. Ein Ort, wo auch viele Backpackers und Surfer stecken bleiben und nicht mehr abreisen. Für uns ein Ort, an dem wir die Tage genossen und im Moment lebten, ohne viel an Morgen zu denken. Aber auch ein Ort, den wir nach einer Woche gerne wieder hinter uns liessen.
Nach einer eher langen und heissen Fahrt mit dem öffentlichen Bus kamen wir in Pipa an. Unsere Unterkunft, ein Hostel, das von vielen empfohlen wird. Doch, als wir ankamen, wussten wir, dass wir uns nicht mit dem Ort anfreunden werden. Trotzdem versuchten wir guten Mutes zu bleiben und die Tage in Pipa auf unsere Weise zu geniessen. Und das funktionierte schlussendlich auch. Wir verbrachten das erste Mal längere Zeit mit Einheimischen, hatten unsere erste Surfstunde (Kim war begeistert, Claudia eher weniger 😉), gingen am Praia dos Golfinhos, mit Delfinen nur einige Meter entfernt, schwimmen, verbrachten eine Nacht am Strand, tanzten unsere ersten Schritte zu brasilianischer Musik und lernten, wie wichtig es ist, zu wissen, wann Ebbe und Flut ist.
Pipa ist ein Ort, an dem man viel unternehmen kann, Parties nicht zu kurz kommen und jeder auf seine Art und Weise sein Leben lebt.
Und wir – wir werden Pipa so schnell auch nicht wieder vergessen.
Fortaleza
30.05.-02.06.2023
Ein kurzer Besuch in Fortaleza.
Wir haben nicht viel von der Stadt gesehen, ausser den Mercado Central mit ganz vielen Läden; die Post, da wir einen Brief verschicken mussten und zwei Einkaufszentren, da Kim unbedingt ein paar Bücher kaufen wollte.
Wir haben jedoch noch einen Ausflug zu zwei Stränden im Süden von Fortaleza gemacht – Morro Branco und Canoa Quebrada. Was uns vor allem von dem Tag in Erinnerung geblieben ist, ist eine sehr lange Busfahrt, touristische und überteuerte Dörfer, eine aufgezwungene Buggytour, eine genervte Claudia und Kim und das Positive, schöne Strände.
Doch das Beste war, dass wir am nächsten Tag von ein paar Leuten, die wir kennengelernt hatten, zum Essen eingeladen wurden.
In Fortaleza könnte man sicherlich noch mehr unternehmen, doch für uns hat es so gepasst. Denn wir freuten uns sehr auf unseren nächsten Stopp.
Jericoacoara
02.-09.06.2023
Wieder einmal ging es mit dem Bus weiter nach Jericoacoara (kurz auch «Jeri» genannt). In Jijoca de Jericoacoara mussten wir jedoch nach dem Bezahlen der Touristentaxen auf einen Jeep wechseln. Die Strassen nach Jeri sind nämlich nicht asphaltiert. Es geht ca. 1 Stunde über Sanddünen. Danach erreicht mach ein kleines Dorf am Meer, versteckt inmitten der Sanddünen. Für uns ein kleines Paradies auf Erden.
Wir haben eine ganze Woche in Jeri verbracht und die Zeit hier in vollen Zügen genossen. Wir haben in den verschiedensten Restaurants gegessen, wurden zu einer Beachparty eingeladen, haben eine Wanderung zum Pedra Furada gemacht, den Sonnenuntergang auf einem Hügel am Meer beobachtet, im Meer gebadet und Ausflüge unternommen. Es gibt Ausflüge in den Westen und Osten von Jeri, die mit einem 4×4, Buggy oder Quad gemacht werden können. Wir haben uns für den 4×4 (auch die kostengünstigste Variante) entschieden. Den Ausflug in den Osten hat uns mehr gefallen. Wir sind über Sanddünen gefahren, mit einem Floss über einen Fluss, und haben in Lagunen gebadet, in der Hängematte im Wasser gelegen und gut gegessen – und dann sind wir noch vom Regen überrascht worden und richtig durchnässt in Jeri angekommen.
Wir können Jeri auf jeden Fall weiterempfehlen. Wir konnten entspannen und die Welt um uns ein wenig vergessen. Denn nun beginnen für uns ein paar strenge Wochen. Wir werden viel reisen und ganz viele Orte sehen und erkunden. Sei also gespannt auf die nächsten Einträge. 😊
Lençóis Maranhenses
09.-13.06.2023
Mit dem Jeep und öffentlichen Bus machten wir uns von Jericoacoara auf den Weg zum nächsten Ziel. Nach einer langen Fahrt kamen wir spät abends in Barreirinhas an. Ein Dorf neben dem Nationalpark von Lençóis Maranhenses.
Nach einer sehr dunklen Nacht in einem Hotelzimmer ohne Fenster, organisierten wir am nächsten Tag die Touren für die folgenden Tage. Da es am ersten Tag regnerisch war, erkundeten wir nur kurz das Dorf. Es gefiel uns erstaunlich gut und wir haben die Zeit mit ein wenig shoppen und natürlich Essen verbracht.
Der Tag, auf den wir schon so lange gewartet hatten, wurde nun Realität. Einen Ausflug nach Lençóis Maranhenses. Eine Wüste mit wunderschönen Lagunen. Ein Ort, der uns schon auf Fotos verzaubert hatte. Der Weg dorthin musste jedoch verdient sein. Eine Stunde lang ging es mit einem Jeep übers Gelände und einen Fluss. Viel Geduld war gefragt. Die lange Fahrt lohnte sich aber auf jeden Fall. Die Aussicht war wunderschön. Sanddünen soweit das Auge reichte und Lagunen in den schönsten türkisblauen Farben. Wir fühlten uns wie in einer anderen Welt und konnten vom Sehen und Schwimmen nicht genug bekommen.
Am nächsten Tag machten wir einen Halbtagesausflug zu einem Flüsschen im Landesinnern. Ein langer, einstündiger Weg auf einer Schotterstrasse führte uns dorthin. Dann hiess es Schwimmring packen und ab ins Wasser. Wir liessen uns im kalten Wasser treiben und genossen jede Sekunde davon. Es war ein sehr entspannter Ausflug.
Lençóis Maranhenses – ein Ort, der in Erinnerung bleiben wird und wir sofort wieder besuchen würden. Ein Ort, der für Naturliebhaber sehr viel zu bieten hat.
Foz do Iguaçu
14.-18.06.2023
Um an unser nächstes Ziel zu gelangen, machten wir einem kurzen Stopp in São Luís. Leider mussten wir uns dort von der angenehmen Wärme der letzten Wochen verabschieden. Nach zwei Flügen kamen wir spät abends in Foz do Iguaçu an. Kaltes (14°C) und regnerisches Wetter begrüsste uns. Die Kälte hielt auch in unserem Hostel und generell in allen Innenräumen an. Heizungen haben wir vergebens gesucht.
Mit Mühe haben wir uns am nächsten Tag aus unserem Bett in die Kälte gezwängt, um die Ausflüge der nächsten Tage zu planen. Der Plus-Punkt des Tages: Wir haben ein tolles Café mit gutem Essen und cooler Katze (namens Bolo) gefunden, was unsere Laune erheblich steigerte. Später ergab ein kurzer Spaziergang durch die Stadt, dass wir uns mehr wie in den USA als in Brasilien fühlten. Eine Stadt, die uns nicht wirklich begeisterte.
Am nächsten Tag besuchten wir die Iguazu-Wasserfälle auf der brasilianischen Seite. Mit einem öffentlichen Bus, der direkt vor dem Hostel hielt, gelangten wir zum Eingang des Parks. Die Tickets für die Wasserfälle kauften wir online auf der Fahrt dorthin. Da Nebensaison herrschte, gab es keine langen Warteschlangen und der ganze Besuch war sehr angenehm. Die Wasserfälle waren beeindruckend und obwohl das Wetter nicht das beste war, konnten wir tolle Eindrücke sammeln.
Für die argentinische Seite der Fälle haben wir am nächsten Tag eine Tour gebucht. Eine ziemlich teure Tour, die es unserer Meinung nach nicht wert war. Mit CHF 80.00 pro Person war es definitiv der teuerste Ausflug, den wir auf dieser Reise unternommen haben. Mit einem privaten Transfer wurden wir im Hostel abgeholt und über die Grenze in den Park auf der argentinischen Seite gebracht. Dort konnten wir mit einem Guide drei verschiedene Routen gehen und die Wasserfälle von den verschiedensten Seiten betrachten. Der Park ist sehr gross und nebst den Wassermassen gibt es auch die verschiedensten Tiere zu sehen. Nasenbäre entpuppten sich nicht nur als süss, sondern auch aggressiv gegenüber unserem Essen. Bis auf ein Sandwich überlebten wir jedoch ohne weitere Kratzer. Die Ausblicke auf der argentinischen Seite waren vielfältig. Dort wurden uns die immensen Wassermassen erst richtig bewusst. Nach dem Besuch ging es dann wieder zurück nach Brasilien. Ah und fast vergessen: Am Punkt, wo sich die Grenzen von Brasilien, Argentinien und Paraguay treffen, gab es noch einen kurzen Zwischenhalt. Viel gibt es dort nicht zu sehen und ist vergleichbar mit dem Dreiländereck in Basel.
Für uns waren beide Seiten der Wasserfälle sehenswert und wir können uns nicht direkt entscheiden, welche Seite uns besser gefallen hat. Weitere Aktivitäten wie ein Besuch im Vogelpark (Parque das Aves), der Itaipu-Staumauer, eine City-Tour durch Ciudad del Este in Paraguay oder eine City-Tour in Foz selber können zusätzlich unternommen werden. Wir waren jedoch mit dem Besuch der Wasserfälle zufrieden.
Nun war es an der Zeit sich von Brasilien zu verabschieden. Wunderschöne und unvergessliche Tage haben wir in diesem Land verbracht. Es sind Erlebnisse, die wir für immer in unserem Herzen halten werden.